5 Fragen
Die Blog-Redaktion der fs fragt die Heft-Herausgeber*innen:
Worum geht es im Schwerpunktthema des neuen Heftes? Das Schwerpunktthema besteht aus Beiträgen zur empirischen feministischen Rechtsforschung, in denen empirisch der Verschränkung von Recht und Geschlecht nachgegangen wird. Uns interessiert das soziale Leben von Recht – jenseits von Texten, wobei alle Beiträge den ambivalenten Charakter von Recht als ermöglichend und regulierend im Blick haben. Geschlecht und Geschlechterverhältnisse werden in und durch Recht formiert, verhandelt und verschoben, trägt zur Stabilisierung ebenso wie zum Aufbrechen heteronormativer Ordnungen bei. Dies wird an konkreten Beispielen gezeigt. |
Worauf können sich die Leser*innen besonders freuen? Die Leser*innen können sich auf ein Heft freuen, in dem anhand politisch hoch relevanter Themen die wechselseitige Durchdringung von Recht und Geschlecht lucide durchleuchtet wird. Aufmerksam machen wollen wir vor allem auf einen Text von Sally Engle Merry, einer Kulturanthropologin, die mit ihren Forschungen zu rechtsbasierten globalen Bewegungen im Feld sexualisierter Gewalt gegen Frauen das Feld der law and society-Forschung nachhaltig geprägt hat. In dem hier erstmals auf Deutsch vorliegenden Beitrag untersucht sie, wie im Kontext von Menschenrechtsverhandlungen Kultur zur höchst problematischen Argumentationsressource (gemacht) wird. |
Eine Besonderheit der feministischen studien ist die Rubrik „Im Gespräch“. Mit wem wurde diesmal über welches Thema gesprochen? Wir haben mit Elisabeth Holzleithner, einer der führenden Vertreter:innen der Legal Gender Studies im deutschsprachigen Raum gesprochen. Elisabeth Holzleithner betont die herrschaftskritischen Potentiale der intersektional argumentierenden Legal Gender Studies und Legal Queer Studies. Sie vertritt die Position, das Recht eine wichtige Ressource im Kampf für mehr Geschlechtergerechtigkeit ist. |
Und welche Künstler*in/nen wird bzw. werden in der Rubrik „Bilder und Zeichen“ vorgestellt? In der Rubrik Bilder und Zeichen werden Bilder von Marleen Rothaus vorgestellt: Marlen Rothaus versteht sich als Künstlerin, Aktivistin und Sozialarbeiterin und verortet ihre künstlerischen Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Politik. Ihre Ölgemälde wurden bereits bei feministischen Protestaktionen als Banner benutzt. Sie nutzt die Figur der Hexe, um sich mit sexueller und reproduktiver Selbstbestimmung, aber auch mit unbezahlter und unsichtbarer Care-Arbeit auseinander zu setzen. |
Welchen Text würden Sie persönlich als ersten lesen? Als Einführung in die empirische feministische Rechtsforschung ist der Beitrag von Beate Binder hilfreich, in dem Hintergründe und unterschiedliche Stränge der empirischen feministischen Rechtsforschung aufgezeigt und im Kontext feministischer Auseinandersetzungen um Recht diskutiert werden. Auch das Gespräch mit Elisabeth Holzleithner ist ein guter Startpunkt – und die Beiträge bieten dann unterschiedliche Vertiefungsmöglichkeiten – je nach eigenem Interesse. Viel Spaß! |
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