„I am asking you to live in the presence of reality, an invigorating life.“
– Virginia Woolf

5 Fragen

Worum geht es im Schwerpunktthema des neuen Heftes?

Es geht um die Neubestimmung des Verhältnisses von Feminismus, Säkularismus und Religion. Das Schwerpunktthema befasst sich mit Religion als Herausforderung feministischer Theorie. Es beleuchtet den Konnex von Feminismus und säkular-liberaler Wissensproduktion und diskutiert den Zusammenhang von Religion, Säkularismus und Geschlecht aus postsäkularer Perspektive.  
Worauf können sich die Leser*innen besonders freuen?

Die Leser*innen können sich auf ein Heft freuen, das mit „Feminismus, Säkularismus und Religion“ ein gesellschaftspolitisch und wissenschaftlich gleichermaßen kontroverses wie auch relevantes Thema aufgreift. Die Beiträge und die Rubrik „Im Gespräch“ eröffnen neue Denk-, Handlungs- und Möglichkeitsräume! Zudem gibt es wunderbare Kunst zu sehen. 
Eine Besonderheit der feministischen studien ist die Rubrik „Im Gespräch“. Mit wem wurde diesmal über welches Thema gesprochen?

Gesprochen wurde darüber, dass Religion auch als eine emanzipative und sogar feministische Handlungs- und Sinnressource gelebt wird – was aus säkularer Perspektive oftmals nur mittelbar einleuchtet. Zugleich wurde deutlich, dass feministischen Ansprüchen auch unter säkularen Bedingungen Grenzen gesetzt sind. Ein Dialog auf Augenhöhe zwischen säkularen und religiösen Akteur*innen ist fragil und durch sich überkreuzende Macht- und Differenzkategorien geprägt. Dies schließt eine soziale Verortung über Religion ein. Gleichwohl zeigte sich eindrucksvoll: Konstruktive Begegnungen und Annäherungen sind möglich. Am Gespräch waren die Islamwissenschaftlerin Ulrike Freitag, die Antisemitismusforscherin Yael Kupferberg, die Rechts- und Islamwissenschaftlerin Nahed Samour und die römisch-katholische Theologin Dorothea Sattler, Aline Oloff von den Feministischen Studien und wir beide als Herausgeberinnen beteiligt. 
Und welche Künstler*in/nen wird bzw. werden in der Rubrik „Bilder und Zeichen“ vorgestellt?

Vorgestellt werden Arbeiten von Lisa Kötter von der Bewegung Maria 2.0 sowie Werke von Maïmouna Guerresi, Azra Akšamija, Norbert Kiening & Nina Zeilhofer. Das Titelbild des Heftes zeigt eine Installation der Künstlerin Carol Hamoy. Alle Arbeiten thematisieren das Verhältnis von Religion und Geschlecht auf eigene Weise. 
Welchen Text würden Sie persönlich als ersten lesen?

Wir würden als erstes die Rubrik „Im Gespräch“, vertiefend dann die Beiträge lesen. Aber wir geben natürlich keine Empfehlungen ab – lesen Sie selbst!